Beim Trockenfasten wird sowohl auf feste Nahrung als auch auf Flüssigkeit verzichtet. Einige Vorteile und Wirkungen des Trockenfastens sind schneller Fettabbau, eine stark verbesserte Zellregeneration (Autophagie) und die Bekämpfung von Viren, Bakterien und Parasiten. Für viele bedeutet Trockenfasten außerdem der Einklang zwischen Körper und Geist. Das Trockenfasten ist jedoch nur etwas für erfahrene Anwender und sollte mit Plan und Bedacht sowie idealerweise unter ärztlicher Aufsicht stattfinden.

Du hast alle Fastenarten wie beispielsweise das Intervallfasten schon ausprobiert und möchtest etwas Neues ausprobieren?

Du möchtest eine neue Erfahrung sammeln, welche Körper und Geist stärkt?

Du möchtest die Autophagie um ein Vielfaches steigern, um Deine Selbstheilungskräfte zu stärken?

Dann bist Du hier genau richtig, denn im folgenden Artikel wird auf das Trockenfasten eingegangen.

Was ist Trockenfasten?

Trockenfasten ist eine extreme Form des Fastens, wenn nicht die extremste. Hierbei wird über einen längeren Zeitraum auf jegliche Form von Nahrung und Flüssigkeit verzichtet.

Beispiele für das Trockenfasten lassen sich in vielen Kulturen auf der ganzen Welt, von Amerika bis Indien finden.

So ließen nordamerikanische Indianerstämme als Ritus zum Eintritt in das Mannesalter, ihre Heranwachsenden 4 Tage und Nächte ohne Nahrung und Flüssigkeit auf einem Berg verharren, um sie zu reinigen.

Unterschieden wird hierbei zwischen mildem und absolutem Trockenfasten.

Während bei der milden Variante der Kontakt zu Wasser wie beispielsweise dem Duschen oder Zähneputzen erlaubt ist, wird während des absoluten Trockenfasten jeglicher Kontakt zu Wasser vermieden.

In Russland wird diese Form des Fastens öfters als hier praktiziert. Dort wird es “сухое голодание” genannt was sich mit trockenem Fasten übersetzen lässt.

Da die Studienlage zu diesem Thema hierzulande ziemlich dünn ist, wird sich hier vor allem auf Studien aus dem russischsprachigen Raum bezogen.

Den Zeitraum, wie lange Du Trockenfastest, kann jeder selbst bestimmen. Es empfiehlt sich aber mit kleineren Zeiträumen anzufangen und sich dann zu steigern.

Achtet hierbei auf euer Bauchgefühl und konsultiert euren Arzt, wenn ihr zu fasten beginnt und wenn ihr später über einen längeren Zeitraum (z.B. 3 Tage) fasten möchtet.

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Letztes Update am März 18, 2024 4:46 am

Wie läuft das Trockenfasten ab: Anleitung

Zu Beginn des Trockenfastens empfiehlt es sich einen Arzt aufzusuchen, um sich von ihm versichern zu lassen, ob Du ohne Einschränkungen fasten kann.

Anleitung in Kürze:

  • Gute Vorbereitung: Viel Wasser trinken, alternativ Darmspülungen und Einläufe
  • Beginn des Fastens: Kein Essen und Trinken, immer wieder Körperfunktionen kontrollieren
  • Fastenende: Langsam wieder anfangen zu Essen, Leicht verdauliche Speisen bevorzugt
  • Dauer: Beginne mit einmal Trockenfasten pro Monat für 24 Stunden und steigere Dich langsam

Tipp: Leute ohne Fastenerfahrungen empfehlen wir vorher mildere Fastenarten wie das Saftfasten oder die 5/2 Methode zu probieren, um sich langsam in die Thematik einzuarbeiten.

Schritt 1: Langsames Vorbereiten

Es empfiehlt sich den Körper und den Geist einige Tage vor dem Trockenfasten langsam an das Bevorstehende zu gewöhnen.

Hierbei kannst Du die Kalorienzufuhr in den Tagen vor dem Fastenstart langsam reduzieren.

Zudem ist es immens wichtig, vor dem Fasten viel Wasser aufzunehmen – Dein Urin sollte kristallklar sein, wenn Du mit dem Trockenfasten beginnst.

Alternativ ist es noch möglich, Darmspülungen und Einläufe vorzunehmen, um den Verdauungstrakt zu reinigen und diesen im Vorfeld zu beruhigen.

Tipp: Führe das Fasten in einem Zeitraum durch, in dem Du viel Zeit hast wie z.B. im Urlaub oder an freien Tagen.

Schritt 2: Das Trockenfasten

Gönne Deinem Körper und Deinem Geist Ruhe während des Fastens.

Du hast nun Zeit für Dich, die du optimal nutzen kannst, während Dein Körper sich im Heilungsprozess befindet.

Tipp: Vermeide schwere oder harte körperliche Arbeit. Praktiziere Yoga oder geh Spazieren, um körperlich aktiv zu bleiben.

Die Zeit, welche Du für gewöhnlich für die Zubereitung von Mahlzeiten und dem Essen aufwendet, steht nun zur freien Verfügung.

Du kannst all die Sachen machen, für die Du bisher keine Zeit gefunden hast, wie zum Beispiel

  • Ein Buch lesen
  • Ein Bad nehmen
  • Meditieren

Magenknurren ist während dem Trockenfasten etwas vollkommen gewöhnliches, da der Körper sich an regelmäßige Mahlzeiten gewöhnt hat.

Kontrolliere zudem Deinen Urin auf die Farbe, um daraus Schlüsse auf den Wasserhaushalt zu ziehen. Dein Urin wird sich natürlich im Laufe der Fastenperiode ändern.

Sollte dieser jedoch dunkelgelb werden, empfiehlt es sich, die Fastenperiode allmählich zu beenden.

Achtung: Bei starkem Unwohlsein und Magenschmerzen das Fasten unverzüglich beenden und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen.

Schritt 3: Der Ausstieg

Um das Trockenfasten zu beenden wird empfohlen, etwas Wasser aufzunehmen und somit dem Körper zu signalisieren, dass mit einer Nahrungsaufnahme zu rechnen ist.

Wenn Du dann wieder anfängst zu essen, achte darauf zu Beginn Lebensmittel zu Dir zu nehmen, welche einen hohen Wassergehalt aufweisen können und somit leicht verdaulich sind (Obst, Salat und Gemüse zum Beispiel).

Jetzt kannst Du schrittweise die Anzahl der Mahlzeiten und der Lebensmittel steigern und somit wieder in zu Deinen herkömmlichen Essensgewohnheiten zurückkehren.

Tipp: Wirklich langsam anfangen wieder zu essen! Essen im Übermaß nach dem Fasten kann zu verschiedenen Problemen führen wie Verdauungsstörungen oder Magenkrämpfen.

Was bewirkt das Trockenfasten an Körper und Geist?

Der Verzicht auf Nahrung während eines Zeitraums hat nicht nur Auswirkungen auf den Körper, sondern auch auf den Geist, der dem innewohnt.

Nachfolgend werden wir einige Vorteile des Trockenfastens zusammenfassen.

Wirkung auf den Körper:

  • gesteigerte und effiziente Gewichtsabnahme (Studie)
  • verbesserte Blutzuckerwerte (Studie)
  • effiziente Fettverbrennung (Khoroshilov I.E., 1994)
  • Stabilisierung von Blutdruck und Herzschlag (Studie)
  • Anstieg des Hormonspiegels, insbesondere von Cortisol und Kreatin (Studie)
  • gesteigerte Immunabwehr durch Zellerneuerung (Studie)
  • Potenzial zur Verlangsamung des Altersprozesses (Studie)

Wirkung auf den Geist:

  • gesteigerte Konzentration und Aufnahmefähigkeit (Studie)
  • erhöhte Anzahl an neuronalen Verknüpfungen (Studie)

Fastendauer: wie lange geht das Trockenfasten?

Eine der häufig gestellten Fragen ist: Wie lange soll ich Trockenfasten betreiben?

Diese Frage lässt sich schwer pauschal beantworten, da sie von der persönlichen Zielstellung und Motivation des Fastenden abhängig ist.

Unsere Empfehlung:

  • Beginne leicht mit einmal Trockenfasten pro Monat für 24 Stunden.
  • Steigere Dich nach und nach, bis Du das Trockenfasten einmal pro Woche durchführen kannst.
  • Alternativ kannst Du direkt einmal pro Woche, dafür aber mit 12-16 statt 24 Stunden starten.
  • Wenn Dir auch dies leicht fällt, kannst Du die Dauer von 24 Stunden auf 36 Stunden erhöhen.

Gefahren des Trockenfastens

Natürlich birgt diese Art des Fastens auch Risiken, auf die nun im folgenden Abschnitt eingegangen wird. Daher sollten nur Leute Trockenfasten, welche folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Du solltest mindestens Normalgewicht erreicht haben.
  • Du solltest eine gute psychische und physische Verfassung haben.
  • Du solltest Zeit haben: stressfreie und freie Tage zur Durchführung des Fastens.
  • Du solltest bereits praktische Erfahrung mit diversen Fastenarten gesammelt haben.

Wir raten jedem, sich vor Beginn des Trockenfastens von einem Mediziner untersuchen zu lassen und sich von diesem sein Einverständnis einzuholen.

Die größte Gefahr des Trockenfastens ist eine starke Dehydration, sprich das Austrocknen des Körpers.

Hierbei sollte vor allem darauf geachtet werden, nicht übermäßig Flüssigkeit zu verlieren, wie durch exzessives Sporttreiben oder dem Aufenthalt in übermäßig warmer Umgebung wie einer Sauna.

Daher empfiehlt es sich, das Trockenfasten in den kalten Wintermonaten durchzuführen und in den Sommermonaten ein Wasserfasten einzuhalten, um der Dehydration vorzubeugen.

Anzeichen für eine Dehydration sind folgende:

  • Herzrasen
  • niedriger Blutdruck
  • Kreislaufschwäche
  • Lethargie
  • eingesunkene Augen

Falls eine oder mehrere Anzeichen auftreten, sollte das Trockenfasten sofort abgebrochen werden und gegebenenfalls ein Arzt konsultiert werden.

Trockenfasten ist auch nichts für folgende Personengruppen:

  • Senioren mit einem ohnehin eingeschränkten Kalorienbedarf
  • Heranwachsende und Jugendliche
  • Schwangere Frauen
  • Personen, welche Medikamente zu sich nehmen (Arzt konsultieren um evtl. Anpassungen an der Medikamentation vorzunehmen)
  • Personen, welche unter chronischer Abführung leiden

Es ist hiermit auch ersichtlich, dass Trockenfasten gefährlich sein kann und deshalb auch nur für bestimmte Personengruppen möglich ist.

Wir empfehlen daher eindrücklichst die oben genannten Punkte zu befolgen, um Schädigungen an Körper und Geist vorzubeugen.

Erfahrungen mit Trockenfasten

Wir haben einige ausgewählte Erfahrungsberichte zum Thema Trockenfasten zusammengestellt, um einen groben Einblick in die Gefühlswelt anderer Trockenfaster zu haben und dies bewerten zu können.

  • […]Es fiel mir erstaunlich leicht. Ich hatte mir das irgendwie total anstrengend vorgestellt. Nee, ging alles glatt. Wobei ich ja jetzt noch nicht raus bin. Der halbe Liter leicht gesalzenes Wasser mit einem Spritzer Zitronensaft wird erst um acht getrunken, dann bin ich bei 36 Stunden Trockenfasten. […]
  • […]Ich fühle mich irgendwie leichter, obwohl nur ein Kilo weg ist. Und nein, das ist nicht nur Wasser. Meine Waage sagt, es sind 0,4% Fett weniger geworden. Was bei mir gut 600 g Fett entspricht. Die Wasser-Prozente sind dabei erstaunlicherweise gestiegen. […]
  • […]Generell fühle ich mich gut, der Kopf ist klar, den zweiten Tag auch komplett trockenzufasten fühlt sich richtig an. Was mich am meisten motiviert: Die Autophagie hat seit gestern angefangen zu wirken und ich möchte unbedingt die Vorteile dieses wunderbaren Prozesses so lange es geht nutzen. […]

Hast Du bereits Erfahrungen mit Trockenfasten gemacht? Schreibe Deinen Bericht einfach in die Kommentare, um anderen mit Deinen Erfahrungswerten zu helfen.

Fazit

Natürlich wird einem der Umstieg auf ein Fasten ohne Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme zu Beginn etwas schwer fallen, aber von Mal zu Mal gewöhnt sich der Körper an diese extreme Fastenart.

Das Trockenfasten bringt eine Menge an gesundheitlichen Vorteilen mit sich. Bei einer ordnungsgemäßen Durchführung werden die Risiken minimiert und das Trockenfasten wird zu einer einzigartigen Erfahrung.

Nachfolgend haben wir noch einige Tipps aufgelistet:

  • langsam steigern → mit 12 Stunden anfangen und sich schrittweise den 24 Stunden nähern
  • bevorzugt in den Wintermonaten durchführen
  • unbedingt auf ausreichende Hydration vor Beginn des Fastens achten
  • Zeit für sich selbst nehmen, um die Vorteile komplett auszuschöpfen
  • Trockenfasten bewusst praktizieren und es in regelmäßigen Abständen durchführen

Quellen:
de.wikihow.com

perfectketo.com
tonywideman.com

Von Sebastian

Als studierter Sportwissenschaftler (M.A.), Experte für Krafttraining und gesunde Ernährung (Schwerpunkt Intermittierendes Fasten) gebe ich auf dieser Website mein Wissen rund um einen gesundheitsorientierten Lebensstil weiter. Ich beschäftige mich seit 2010 mit diesen Themen, habe mehrere Bücher über Fasten, Stoffwechsel und Abnehmen veröffentlicht und hunderten Personen zu einem gesunden Körper verholfen. Bei Kritik oder Anregungen freue ich mich über jede Mail!

Ein Gedanke zu “Trockenfasten: die extremste Art zu fasten”
  1. Hallo,
    danke für den tollen Artikel.
    Ich faste nun seit Aschermittwoch (13 Tage) Intervall trocken.
    Witziger weise ist mein Körper viel aufgequollener als sonst. Ich bin recht schlank gewesen mit 55kg auf 166cm. Jetzt kenne ich mein Gewicht nicht. Ist auch besser so 😂 es sieht jedenfalls aus, als hätte ich gut zugenommen.
    Da wird ordentlich durchgespült.
    Ich esse und trinke ab 18:30/19h bis 23h. Mein Urin ist durchgängig glasklar. Kaum gelb.
    Ich schwitze Nachts viel und träume wild.
    Essen tue ich tägl. viele Nüsse (damit’s fluppt), einen Apfel, Orange, Grapefruit. Dann einen Auflauf mit Kartoffeln und Gemüse und n Tomate/Gurke Salat. Dazu Knäckebrot, damit das getrunken Wasser nicht gleich ausläuft.

    Bisher klappt es recht gut. Ich gehe weniger Pipi als sonst. Stuhlgang habe ich nach wie vor täglich. Dank der Nüsse nicht so trocken wie am Anfang des Fastens ohne Nüsse.
    Ich denke ich werde die Vorteile des Fastens erst nach dem Fasten sehen. Gegenwärtig laufen alle weiteren Msmechanismen ungewohnt. Die Haut ist unrein immerhin hat sich das mit der Müdigkeit gebessert.
    Ich versuche jeden Tag 10.000 Schritte zu gehen und etwas Sport zu machen (Liegestütze, Bauchaufzüge, Kniebeugen)

    Ich w 36
    Mein erstes Mal Intvalltrockenfasten

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